Investieren als ITler


Wenn es ums Investieren in Aktion geht haben Informatiker, Administratoren und IT-Projektmanager aktuell einen entscheidenden Vorteil; Sie können besser als jeder Analyst die Produkte direkt evaluieren.

Grosse Worte und gehypte Produkte gibt es viele. Nur wenige halten jedoch was sie versprechen, und das ist für Aktienkurse das entscheidende. Egal welche Features ein Produkt hat oder wie gut es funktioniert. Wenn es am Schluss niemand einsetzt ist es nichts wert. Und hier kommt der ITler ins Spiel. Wer in der Branche arbeitet kann direkt erkennen welche Produkte gerade im Trend liegen. Ein ITler investiert klever in Aktien indem er einfach in die Produkte investiert, die er täglich benutzt. Das klingt jetzt ziemlich banal, kein Analyst der Welt kann hier jedoch mithalten. Ein Analyst bekommt nicht mit, wenn eine Software auf einmal viele Bugs aufweist oder kaum noch zu gebrauchen ist, obwohl diese noch vor einem halben Jahr der Marktführer war. Ein Itler schon. Nichts ist ein besserer Indikator ob eine Software beliebt ist, als das eigene Nutzungsverhalten. Das tolle daran ist, dass die Softwarebranche boomt und es ständig neue Entwicklungen gibt. Ein Schreiner könnte in seiner Branche die gleiche Technik anwenden, aufgrund des ziemlich ruhigen Marktes sind dort jedoch kaum neue Big-Player zu erwarten. In der IT geht es aktuell jedoch richtig ab. Dort wird das Geld gemacht.

ITler müssen also nichts weiteres tun als sich bei der täglichen Arbeit nach Produkten umzusehren, die man gerne und oft benutzt. Als ich beispielsweise in der Uni mit ARM-Evaluationsboards herumspielen durfte haben mich die Prozessoren direkt überzeugt. Was habe ich also gemacht? Natürlich in ARM investiert. Damit lag ich Gold richtig. Die Firma wurde zwar inzwischen aufgekauft, rentiert hat es sich jedoch für mich. Erst vor ein paar Tagen erschien ein Artikel, dass der schnellste Supercomputer der Welt mit ARM-Prozessoren betrieben wird.

Doch bleiben wir bei Prozessoren. AMD überholt Intel gerade in ihrer wichtigsten Sparte, den Heimcomputern. Wer sich beispielsweise nach Jahren der Intel Nutzung nun für einen AMD Prozessor entschieden hat, sollte sich ernsthaft überlegen nicht auch in Aktien von AMD zu investieren. Natürlich nur, wenn die Prozessoren einen selbst überzeugen.

Ein weiteres Beispiel ist Amazon. Nicht etwa als Versandhandel, sondern als Cloud-Anbieter. Egal in welches Unternehmen ich komme, irgendwo läuft immer eine AWS wie man so schön sagt.

Ein Negativbeispiel wäre beispielsweise Samung. Ich habe mir letztes Jahr ein Samsung Mobiltelefon geholt und war super enttäuscht. Ich selbst würde daher niemals in dieses Unternehmen investieren. Das muss jedoch jeder selbst mit sich ausmachen. Nichtsdestotrotz haben ITler eigentlich nichts weiter zu tun als mit offenen Augen durch ihr Unternehmen zu laufen. Einfacher geht es nicht.

Ich bin kein Anlageberater und darf auch keine Tipps geben. Alle meine Beispiele sind daher auch nur als Beispiele zu betrachten. Selbständig denken muss man natürlich vor jedem Aktienkauf. Wenn man jedoch selbst ein Produkt benutzt und davon überzeugt ist, ist dies ein besserer Indikator als jede Charakteranalyse.