Erfahrungsbericht: Certified Kubernetes Application Developer (CKAD)


Das Zertifikat zum Kubernetes-Application-Developer ist ein einfacher Weg um seine Kenntnisse zu verbessern oder zu demonstrieren. Dabei werden dem Prüfling keine Fragen gestellt, sondern aufgaben präsentiert, was eine angenehme Abwechslung zu der Vielzahl anderer Tech-Zertifikate darstellt.

Die Zertifizierung zum CKAD ist eine der einfacheren Prüfungen. Zwar muss man geübt sein im Umgang mit der Konsole, du kannst jedoch immer sofort sehen ob deine Lösung funktioniert und eventuelle Fehler gleich korrigieren. Das ist auch das wichtigste was man zu der Prüfung sagen kann. Man muss geübt darin sein die Konsole und einen Editor wie etwa VIM zu benutzen. Man wird zwar vor eine grafische Oberfläche gesetzt auf der Man sich die Dokus ansehen kann, von dort aus musst du dich allerdings dann per SSH-Shell auf Linux-Maschinen verbinden.

Da die Prüfung auf diesem Hands-On-Prinzip beruht ist ein Buch über Kubernetes nicht zielführend und hilft dir nur wenig. Die Linux-Foundation selbst bietet einen Kurs an, welcher meist günstiger im Bundle gekauft werden kann. Dieser Kurs ist absoluter Schrott und keinen Cent wert. Für jedes Prüfungsgebiet wird eine kurze Zusammenfassung geliefert, welche keinen Mehrwert zu einer Google-Suche bietet. Hin und wieder gibt es Videos zu sehen und eine Linksammlung auf andere Websites. Also bitte nicht den gleichen Fehler machen wie ich und diesen Kurs kaufen.

Auch wenn ich nicht so gerne Werbung machen möchte ist der Kurs von Mumshad Mannambeth auf Udemy tatsächlich die bessere Wahl. Alles wird einem per Video erklärt und trotz seines Namens spricht Mumshad akzentfrei und gut verständlich. Zudem gibt es nach jeder Lektion Labs mit denen man sein Wissen testen kann. Es handelt sich dabei um wirkliche VMs welche der Prüfung sehr nahe kommen und unendlich oft wiederholt werden können. Das ist für das bestehen der Prüfung Gold wert.

Die Linux-Foundation bietet mit killer.sh ebenfalls eine Plattform zu Prüfungsvorbereitung an. Diese ist allerdings nur 24 Stunden aktiv und sollte erst gestartet werden, wenn man sich sicher ist die Prüfung zu schaffen. Die Fragen auf killer.sh sind viel schwerer als die Prüfung selbst und haben mich auf doppelt so viel Zeit gekostet wie vorgesehen.

Kommen wir zu den Aufgaben. Letztendlich werden alle nach dem gleichen Schema gelöst:

  • Lese die Frage gründlich durch und entscheide ob du sie bearbeiten oder überspringen möchtest.
  • Schaue dir die existierenden Ressourcen genau an. Ich habe beispielsweise eine Frage zu Network Policies erst einmal ignoriert, weil ich Angst hatte ewig lange Ingress- und Egress-Regeln aufstellen zu müssen. Letztendlich waren diese bereits erstellt worden und ich musste diese nur anwenden, was super schnell erledigt war.
  • Die Dokumentation nach dem Stichwort durchsuchen
  • Copy/Paste in den Editor deiner Wahl und anpassen der Parameter
  • Kubectl apply
  • Prüfen ob alles läuft

Mehr benötigt es wirklich nicht. 80% Der Prüfung ist mit Kopieren und Einfügen erledigt. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Ich hatte beispielsweise eine Aufgabe ein Tar-File eines Docker-Images zu exportieren. Das hat mich ewig viel Zeit gekostet, weil ich versucht habe den falschen Befehl zum laufen zu bekommen und aus dem Manual nicht schlau wurde. So etwas muss man sich dann einfach bis zum Schluss aufheben.

Die Prüfung selbst dauert maximal 2 Stunden und wird remote überwacht. Das heißt, dass du bei eingeschalteter Kamera und Mikrofon ständig beobachtet wirst und keine Möglichkeit besteht andere Quellen zu benutzen als die zugelassenen Ressourcen (Kubernetes docs etc.) auf der zur Verfügung gestellten VM. Die Prüfung findet dabei über einen eigenen Chrome-Browser statt, welcher kurz vor Prüfungsbeginn installiert werden muss. Es wird daher empfohlen Antiviren-Software und Firewall zu deaktivieren. Ich habe dies nicht gemacht und keine Probleme während der Prüfung gehabt. Es ist trotzdem ratsam die Vorbereitungsliste einmal durchzugehen und alles soweit wie möglich einzurichten. Ob der Browser dann ohne Probleme installiert werden kann sieht man erst bei der Prüfung selbst.

Sobald alles erledigt ist und eine Verbindung mit dem Browser hergestellt wurde wird dann ein Prüfer zugeschaltet, welcher dich den Raum mit der Kamera absuchen lässt, unter Tisch und Tastatur schaut sowie deine Ohren und Arme überprüft. Sobald dies erledigt ist starten die 2 Stunden.

Ich würde alle Fragen, welche schwer erscheinen sofort markieren und überspringen. Zeit ist der Hauptfaktor die Prüfung nicht zu bestehen. Alles was gefragt wird lässt sich in der Dokumentation finden. Die Frage ist nur wie lange man dafür braucht. Man sollte Fragen bei denen man sich nicht sicher ist wo die Lösung zu finden ist daher schnell überspringen und am Ende angehen.