Der Professional Scrum Master stellt eine Bescheinigung dar, die dem Besitzer das Wissen um die Grundkentnisse des SCRUM-Frameworks bestätigen. Der Scrum Master ist eines der einfachsten Zertifikate die man sich überhaupt holen kann. Ich beschreibe kurz meine Erfahrung damit.
Das benötigte Wissen ist wirklich sehr rudimentär. Letztendlich muss man nur den Scrum-Guide auswendig lernen. Das sind ca. 15 Seiten die es zu lernen gibt. Ich selbst habe mir den deutschen und englischen durchgelesen. Die Prüfung wird auf Englisch sein, weswegen dieser auf jeden Fall gelesen werden sollte. Mehr Wissen braucht man eigentlich nicht.
In der Prüfung werden auch manchmal andere Dinge abgefragt, wie z.B. der Burndown-Chart oder der Cone-of-Uncertainty. Diese werden im Guide nicht erwähnt, sollte jedem agilen Entwickler jedoch ein Begriff sein.
Im Anschluss geht es nun darum ein Gespür für die Art der Fragen und wie diese zu interpretieren sind zu bekommen. Hierzu gibt es auf Scrum.org Beispielfragen in Form eines Open-Assessement. Andere Orte mit Beispielfragen zu finden ist nicht so einfach. Die Macher scheinen anscheinen sehr schnell mit Urheberrechtsklagen um sich zu werfen. Ziemlich gut ist hier die Website von Mikhail Lapshin, da dieser zwar nicht die originalen Fragen bereitstellt, jedoch selbst Fragen entworfen hat, welche diesen sehr nahe kommen.
Der Test ist dann ziemlich einfach. Es werden 80 Fragen in 60 Minuten gestellt, was bei der geringen Komplexität der Fragen gut reichen sollte. Es gibt auch Proctoring was bedeutet, dass man nebenher den Scrum-Guide vor sich liegen oder ein weiteres Browserfenster offen haben kann. Die meisten Fragen wiederholen sich natürlich bei den vielen durchgeführten Prüfungen. Zu fast jeder Frage sollte es daher auch eine Antwort geben, welche man googeln kann.
Obwohl es bei mir jetzt kein Problem war (Habe ca. 45 Minuten für alles gebraucht) sollte man auch die Zeit achten. Ich habe von anderen erfahren, dass diese überhaupt nicht die Zeit hatten Fragen nochmal im Scrum-Guide nachzuschlagen. Falls ihr hier Probleme habt und nicht so wie ich die erste Antwort anklickt welche euch richtig erscheint, solltet ihr die Zeit immer im Auge behalten. Restzeit und Anzahl an bereits beantworteten Fragen werden jedoch während des Tests angezeigt.
Ein kleiner Tipp für alle mit einem schnellen Triggerfinger: Immer nochmal die letzte Antwort durchlesen. Falls diese „All of the above“ lautet, so wird das wohl die richtige Antwort sein.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der PSM 1 leicht zu meistern ist im Bezug auf andere Zertifizierungen. Wer sich wirklich reinhängt kann das zu einem Wochenendprojekt machen, bei der am Schluss eine ziemlich wertlose Zertifizierung erworben wird. Ich möchte jedoch erwähnen, dass in vielen Branchen agile Methoden noch nicht sehr verbreitet sind und über eine Umstellung nachgedacht wird. Dieses einfach zu erwerbende Zertifikat kann bei Bewerbungsgesprächen dann durchaus einen Pluspunkt einbringen.