Review: Warren Buffett – Das Leben ist wie ein Schneeball


Warren Buffett ist einer der großen Namen der internationalen Finanzindustrie und zählt zu den reichsten Menschen der Welt. Seit seiner Kindheit investiert er in Aktien und hat dadurch ein immenses Wissen auf diesem Gebiet aufgebaut. Seine Strategien und Börsenweisheiten sind unter Investoren weit verbreitet und werden viel diskutiert. Sein Privatleben behält Warren Buffett jedoch weitestgehend für sich. Umso erstaunlicher ist es, dass Alice Schroeder es gelungen ist über diesen introvertierten Mann eine Biographie zu schreiben. Viele Stunden saßen beide zusammen und redeten über seine Lebensgeschichte. Das Ergebnis ist das Buch „Warren Buffett – Das Leben ist wie ein Schneeball“.

Aus Biographien eine persönliche Lehre zu ziehen ist immer etwas schwierig. Viele werden Warren Buffetts Biographie in die Hand nehmen um zu lernen wie mann ein großer Investor wird. Diesen Ansprüchen wird das Buch nicht gerecht. Das Buch beschreibt fast ausschließlich die Menschliche und Familiäre Geschichte des Investors. Seitenweise wird dabei von den Schicksalen seiner Verwandten erzählt, ohne auch nur Warren zu erwähnen. Das muss dem Leser bewusst sein.

Die größte Börsenweisheit wird bereits im Titel verraten. Wer Geld lange genug und diszipliniert anlegt wird über viele Jahre hinweg ein kleines Vermögen anhäufen. Warren beschreibt dies mit einem Schneeball, der umso größer wird, je länger man ihn rollt. Dazu benötigt man natürlich Geduld. Geduldig muss man auch sein, wenn man das Buch zu ende lesen möchte. Mit über 1100 Seiten ist das Buch wirklich nur für Fans des Investors gedacht. Die Audioversion ist mit 45 Stunden ebenfalls ziemlich langatmig. Sie hat jedoch den Vorteil, dass man sie bequem auf dem Weg zur Arbeit hören kann.

Erwähnenswertes

Ich möchte hier kurz zusammenfassen, welche Geschichten und Fakten ich persönlich in Erinnerung behalten habe und für erwähnenswert halte.

  • Warren ist kein Wunderkind, welches wie durch ein Wunder die Fähigkeiten eines Investors erlangt hat. Seit seiner Kindheit lass Warren Buffett unzählige Bücher über Investments und die Börse. Er lies sich alle Bücher zu diesen Themen durch die er in die Finger bekommen konnte. Er verbrachte mehrere Stunden pro Tag vor seinem Schreibtisch oder in der Bücherei.
  • Wenn Warren ein Zielt hat, so tut er alles um dieses Ziel zu erreichen. Ein Idol Buffetts war Benjamin Graham. Buffett tat alles um von Benjamin Graham zu lernen. So besuchte er nicht nur dessen Vorlesungen, sondern bewarb sich auch bei dessen Investmentfirma. Obwohl die Hürden sehr hoch waren, da Mr. Graham nur Juden einstellte, schaffte es Buffett am Ende doch den Job zu bekommen.
  • Schon in seiner Jugend erkannte Warren den Wert des Zinses und was es bedeutet sein Geld anzulegen. Einen Dollar behandelte er wie hundert Dollar und zehn wie tausend. Schon als kleiner Junge legte er sein Geld geduldig an um später einmal Millionär zu werden. Das war sein Ziel.
  • Einen Vorteil, den Warren Buffett hatte, und den er auch häufig anspricht bezeichnet er als Gebärmutter-Lotterie. Ihm war es immer wichtig zu erwähnen, dass er Glück gehabt hatte in Amerika aufzuwachsen und er es nur dadurch geschafft hatte überhaupt so Vermögend zu werden. Ohne das Glück in einem freien Land geboren und in einer liebenden Familie aufgewachsen zu sein, hätte er es niemals zu dem gebracht was er heute ist.

Fazit

Alles in Allem handelt es sich wirklich nur um eine Biographie. Strategien für die Börse werden keine genannt, das generelle Mindset von Warren Buffett wird jedoch gut vermittelt. Für Fans ist das Buch durchaus interessant. Allen anderen würde ich von dem Kauf abraten oder zumindest das Audiobook empfehlen.